Kopfschmerzen

Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten körperlichen Beschwerden. Kopfschmerz ist dabei eine Bezeichnung für eine Vielzahl unterschiedlicher Schmerzen, die sich in Art, Dauer, Stärke und Ursache unterscheiden. Obwohl man über 100 Kopfschmerzarten unterscheiden kann, leiden über 90% der Patienten entweder an Migräne, Kopfschmerz vom Spannungstyp oder Kopfschmerz, der durch die übermäßige Einnahme von Schmerzmitteln verursacht wurde. Diese Kopfschmerzerkrankungen bezeichnet man als primäre Kopfschmerzen, d.h. es gibt keine zugrunde liegende Krankheit, die behandelt werden muss, sondern die Kopfschmerzen selbst sind die Erkrankung.

Häufigste Kopfschmerzerkrankungen

Kopfschmerz vom Spannungstyp

Diese Form der Kopfschmerzen ist gekennzeichnet durch einen oftmals vom Nacken aufsteigenden, beidseitigem Schmerz. Der Schmerz ist von leichter bis mäßiger Stärke und wird als drückend („wie ein zu enger Helm“, „wie im Schraubstock eingeschnürt“) beschrieben. Begleitsymptome sind bei dieser Kopfschmerzerkrankung selten. Es kann leichte Übelkeit auftreten, jedoch kein Erbrechen. Routineaktivitäten sind in der Regtel nicht schmerzverstärkend (z.B. Treppen steigen, Gehen). Kopfschmerzen vom Spannungstyp machen ca. 54% aller Kopfschmerzen aus.

häufige Ursachen sind:

  • Verspannungen von Schulter-, Nacken- und Kaumuskulatur
  • HWS-Blockierungen
  • Temporomandibuläre Dysfunktion (TMD), d.h. Kiefergelenkstörung
  • Depression
  • Angst
  • Psychosozialer Stress
  • Medikamentenübergebrauch und -missbrauch

Migräne

Migräne ist gekennzeichnet durch wiederkehrende starke Schmerzattacken, die von Störungen des vegetativen Nervensystems begleitet werden. Betroffene leiden zusätzlich zum Schmerz unter Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit. Die Qualität des Schmerzes wird als pochend oder hämmernd beschrieben.

Bevor der eigentliche Schmerz eintritt, können zudem neurologische Ausfallerscheinungen auftreten, sogenannte Aurasymptome (z. B. Symptome, die das Sehen beeinträchtigen, wie z. B. Zackenlinien, eingeschränktes Sehfeld, Sprachstörungen). Routineaktivitäten wie Treppensteigen oder Gehen verstärken den Schmerz meist. Etwa 38% aller Kopfschmerzen sind Migränekopfschmerzen.

Die Ursachen der Migräne sind wissenschaftlich noch nicht endgültig aufgeklärt. Man geht davon aus, dass die Ursache der Migräne eine Besonderheit in der Reizverarbeitung im Gehirn ist. Das Gehirn von Migränepatienten steht bei der Reizverarbeitung gewissermaßen unter Hochspannung und befindet sich in einem Zustand der Übererregung. Diese Reizüberempfindlichkeit, einhergehend mit einer leichteren Erschöpfbarkeit des Gehirns, ist offenbar zu einem großen Teil erblich bedingt.

Allerdings haben Migränepatienten nicht dauerhaft Schmerzen, sondern die Attacken werden durch bestimmte Trigger ausgelöst. Menschen mit Migräne haben somit eine angeborene Reaktionsbereitschaft, in bestimmten Situationen mit Kopfschmerzanfällen zu reagieren.

Häufige Auslöser sind:

  • Wahrgenommener Stress
  • Licht und Lärm
  • Wechsel im Schlaf-Wach-Rhythmus
  • Überanstrengung
  • Körperliche Erschöpfung
  • Starke Emotionen
  • Urlaubsbeginn-/Ende

Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch

Patienten, die schon lange unter starken Kopfschmerzen leiden, versuchen oftmals diese mit Schmerzmitteln (Analgetika) zu lindern. Paradoxerweise kann aber die regelmäßige Schmerzmitteleinnahme ihrerseits zum Problem werden und Kopfschmerzen verursachen.

Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft empfiehlt deshalb, dass höchstens an 10 Tagen pro Monat und an höchstens 3 Tagen hintereinander Kopfschmerz- und/oder Migränemittel eingenommen werden sollten. Die Medikation sollte zudem unbedingt mit dem Arzt abgeklärt werden!

Behandlungsmethoden

Kopfschmerzschulung

Treten Kopfschmerzen häufig auf und sind mit den eigenen Bewältigungsmechanismen (z. B. Ausruhen, Einnahme handelsüblicher Medikamente) nicht mehr in den Griff zu bekommen, steigt der Leidensdruck der Patienten oftmals sehr stark an. Nicht selten führen die Schmerzen dann zu häufigen Fehlzeiten am Arbeitsplatz oder in der Schule. Ist dies der Fall, sollte in Erwägung gezogen werden, neben einer medikamentösen Prophylaxe auch nichtmedikamentöse Bewältigungsstrategien zu erlernen.

Um diesem Behandlungsanliegen gerecht zu werden, bieten wir unseren Patienten eine Kopfschmerzschulung an. Im Rahmen dieser Schulungen vermitteln wir u. a. Informationen zu 

  • den Symptomen und Ursachen der einzelnen Kopfschmerzerkrankungen (mit den Schwerpunkten Kopfschmerz vom Spannungstyp und Migräne)
  • Auslösern des Kopfschmerzes
  • den Zusammenhängen von Stress und Kopfschmerzerkrankungen
  • Bewältigungsmöglichkeiten (z.B. Stressbewältigungstraining, Entspannungstechniken)
  • Prophylaxe (Entspannungstechniken, Ausdauertraining)
  • Seelischen und sozialen Faktoren
  • Chinesische Sicht - TCM AP

Mehr zu den Kopfschmerzschulungen

Akupunktur

Insgesamt werden in der Traditionell Chinesischen Medizin 20 Muster des Kopfschmerzes unterschieden, die durch entsprechende Behandlungskonzepte und Punktkombinationen behandelt werden. Das Therapiekonzept des Kopfschmerzes ergibt sich im Wesentlichen aus der Kopfschmerzlokalistion und der Art des Schmerzes. Es werden häufig Nah- und Fernpunkte verwendet.

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Neuraltherapie

Die gezielten Injektionen richtet sich vorallem nach dem Befund einer subtilen Tastuntersuchung. Häufig werden Kau- und Nackenmuskeln behandelt. Eine herausragende Bedeutung hat die obere Halswirbelsäule.

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